Bericht: Sonnen-Pellets®-Werksbesichtigung Krauchenwies

Die GRÜNEN Weingarten luden im Rahmen der GRÜNEN Sommertour zur Werksbesichtigung der Sonnen-Pellets®-Produktionsanlage, welche diePartnerfirmen Schellinger KG und Emil Steidle GmbH & Co. KG gemeinsam betrieben und jährlich rund 45.000 Tonnen Pellets herstellt.

Herr Schellinger empfing die interessierten Teilnehmer*innen am Werk in Krauchenwies, einer beeindruckend großen Produktionsanlage, mit Rohstofflager und angeschlossenem Heizkraftwerk. Er nahm sie mit auf eine sehr interessante und spannende Tour über das Werksgelände. Angefangen vom Rohstoff, welcher als Späne oder Hackschnitzel aus heimischen Sägereien den Weg zum Standort findet, bis hin zum fertigen Pellet. Im Produktionsprozess werden die Späne mit dem „Nebenprodukt“ der Abwärme aus dem Heizkraftwerk im Rahmen des Produktionsprozesses auf eine Restfeuchtigkeit von ca. 8% getrocknet. Unter Druck und hoher Temperatur entfaltet das holzeigene Lignin (der Kleber) als Bindemittel seine Wirkung. Unter Zugabe einer geringen Menge „Weizenkleber“ ergibt sich eine einheitliche Pelletsqualität, ein Energieträger aus 100% Naturprodukten.

Unter den Teilnehmern herrschte Einigkeit, dass ein schneller Ausstieg aus fossilen Energieträgern notwendig ist um das Klima zu retten und die Zeit furchtbar drängt. Das Heizen mit Holzpellets ist eine ökologische Alternative zu fossilen Brennstoffen, weil sie eine ausgereifte Technologie darstellt, welche „auf dem Markt“ und verfügbar ist. Andere Technologien wie die Wärmepumpentechnik kämpfen teils mit langen Wartezeiten um eingebaut werden zu können, sind aber nicht weniger wichtig. Letztlich, da war man sich einig, muss es auch ein Umdenken bei der Energienutzung hin zum Energiesparen geben, auch vor dem Hintergrund, dass die thermische Sanierung unserer Städte und Gemeinden nicht in den nächsten 5 Jahre gelingen wird. Wir müssen alle sehr engagiert dran arbeiten die regenerative Stromerzeugung auszubauen, um neben vielen anderen Zielen auch die Technologie der Bioenergie, die klimaschädliche Öl- und Gasheizungen ersetzt, zu entlasten.

Kritsch angesprochen wurde der emittierte Feinstaub, das Thema welches aktuell immer wieder in die Diskussion kommt. Aufgrund der guten Verbrennung moderner Pelletsheizanlagen liegt der Feinstaubanteil im Gesamtvergleich bei ca. 0,3%. Er ist damit deutlich unter Kamin- bzw. Scheitöfen (8,2%), welche sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen und in großem Umfang verbreitet sind. Würde die gesamte holzenergiebasierte Wärme durch Pellets bereitgestellt würden sich das Verhältnis von 8,2% auf 1% reduzieren. Damit kann durch Pelltesheizanlagen ein guter Beitrag zur Feinstaubreduzierung geleistet wird.

Sonnen-Pellets® zeichnen sich durch einen geringen ökologischen Fußabdruck aus, betrachtet man ein Pellet entfallen nur 2.7% Energie auf Produktion und Logistik. Gas und Öl können hier im Gesamtvergleich nicht mithalten, ergeben sich doch meist aufwändige Produktionsverfahren und lange Transportwege. Die Pelletproduktion profitiert von der lokalen Ausrichtung. Rohstoffe kommen aus den hiesigen Sägereien (50 km-Radius), die Herstellung erfolgt in und die Verteilung innerhalb der Region – ca. 100 km im Umkreis von Produktionsort. Darauf legt Herr Schellinger großen Wert. Überhaupt finden die Teilnehmer das große Engagement und die fundierte Auseinandersetzung der Firma Schellinger KG mit und für Ökologie und Umwelt sehr beeindruckt.

Für uns GRÜNE war es ein gutes und informatives Treffen. Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Schellinger und der Schellinger KG für die Möglichkeit dieser Besichtigung. Gerade vor dem Hintergrund der anstehenden Energiewende mit vielen Diskussionen über den richtigen Weg, aber auch vor dem Hintergrund der in Weingarten anstehenden Wärmeleitplanung sind solche Termine für uns sehr wichtig. Um weitere Informationen zu dieser Technologie zu erhalten treffen wir uns zu einem weiteren Termin am 11.08.2022 um 17:00 Uhr zur Besichtigung einer Pelletsanlage für die Beheizung von 40 Wohneinheiten in Ravensburg. Hierzu sind wieder alle Interessierte eingeladen.

Text: Simon Windisch

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