Soll die Stadt auf Wetten eingehen? Sind die Bürger jetzt Gewinner oder Verlierer?
Medienwirksam hat W. Habisreutinger gewettet, dass 100 000 Besucher ins Freibad kommen, wenn
das Wasser 25 Grad warm ist. Nicht 24 oder 23 Grad – 25 Grad müssen es sein. Um den
Gemeinderäten die Beschlussfassung zur Zuheizung mit Gas leicht zu machen versprach W.
Habisreutinger die Differenz – sollten die 100 000 Besucher nicht erreicht werden – finanziell
auszugleichen.
Rund 50 000 € Mehrkosten sind der Stadt und somit den Steuerzahlern durch die Zuheizung mit Gas
entstanden. Die Stadt war nicht immer in der Lage, die Wassertemperatur im Freibad auf 25 Grad zu
halten und obwohl belegt ist, dass auch dann nicht mehr Besucher bei schlechtem Wetter gekommen
wären wird in zähen Verhandlungen zwischen Stadt und W. Habisreutinger ein Kompromiss mit 25
000 € an Erstattung erreicht. Begründet wird dies durch die „schlechte“ vertragliche Vereinbarung
zwischen Stadt und W. Habisreutinger.
Die Statistik zeigt, dass trotz 25 Grad Wassertemperatur bei schlechtem Wetter (im Mai und Juni 24)
wenig Besucher ins Freibad gingen – dafür war im Mai und Juni der Gasbedarf maximal und
überproportional hoch. Die Saison wurde durch das tolle Wetter im Juli und August gerettet, da
haben die Sonne und der Solarabsorber das Wasser erhitzt. Ausschlaggebend für den Freibadbesuch
ist im Wesentlichen das gute Wetter und nicht die Badetemperatur. Dieses Verhalten der Badegäste
ist eigentlich schon seit den 1990 Jahren bekannt.
Der Gemeinderat hate im April bei 4 Enthaltungen und 2 Gegenstimmen mitunter der Grünen dem
Angebot von W. Habisreutinger zugestimmt, auch weil OB Moll dieses Angebot als finanziell attraktiv
angepriesen hat. Unsere Begründung gegen das Angebot: Es ist aus der Zeit gefallen, in Zeiten von
Klimawandel das Schwimmbad dauerhaft mit Gas zu heizen.
Wir begrüßen das finanzielle und ehrenamtliche Engagement aller Bürgerinnen und Bürger. Immer.
Wenn jemand jedoch eine Wette mit der Stadt eingeht und dies medienwirksam vermarktet, dann
gilt: „Spielschulden sind Ehrenschulden“ und sollten beglichen werden. Wir sind enttäuscht, dass
nicht Wort gehalten wurde und nun das Defizit mit Steuergeldern ausgeglichen werden muss. Hätte
die Entscheidung des Gemeinderats im April genau so ausgesehen, wäre das im Vorfeld klar
gewesen?
Wir hoffen jetzt auf die schnelle Umsetzung der Energiekonzepten, dann gibt es warmes Wasser –
CO2 neutral. An dieser Stelle möchten wir den Mitgliedern des Fördervereins Bäder Weingarten, der
Bürgerenergiegenossenschaft und der Grieshaber Stiftung für ihre dauerhafte und verlässliche
Unterstützung rund um die Bäder in Weingarten danken.
Für die Fraktion B90/Die Grünen Hermine Städele
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