Die Zusammenführung von Realschule und Werkrealschule zu einer Verbundschule ist aufgrund zu geringer Anmeldezahlen gescheitert. Das schnelle Ende bietet jedoch auch neue Perspektiven zur Nutzung der vorhandenen Schulgebäude. Containerlösungen könnten auf ein Minimum reduziert werden.
Am vergangenen Montag hatte der Gemeinderat das Ende der Verbundschule bereits vor der Ausarbeitung eines Schulkonzepts besiegelt. Die Gründe liegen hauptsächlich in den zu geringen Anmeldezahlen an der Werkrealschule zum kommenden Schuljahr. Das Schulamt Markdorf hatte festgestellt, dass die Anmeldezahl deutlich unter der geforderten Eingangsschülerzahl von 16 liegt und daher keine 5. Klasse an der WRS 2025/2026 gebildet wird. Die Verwaltung wurde beauftragt, im Rahmen einer regionalen Schulentwicklung, die schrittweise Auflösung der Werkrealschule ab dem Schuljahr 2026/2027 beim Land zu beantragen. Dadurch wird die Talschule zu einer reinen Grundschule in Weingarten.
Doch was passiert nun mit dem extra für den Schulverbund vorgesehenen Entlastungsbau auf dem Schulgelände an der Brechenmacherstraße? Wann geht die Stadt die Sanierung der maroden Schulgebäude an und wie kann eine Zusammenführung der Schussentalschule erfolgen? Und warum hört man als Lösung ständig das Wort „Container“?
Wir, Bündnis 90/Die Grünen, hatten uns – wie auch andere Gemeinderätinnen und Gemeinderäte – mit allen RektorInnen und Schulleitern zu Gesprächsrunden getroffen und uns die Sorgen und Nöte mit Blick auf Schülerentwicklungen und Schulgebäuden angehört. Aus den Gesprächen ergab sich für uns eine Option, die nun durch das Scheitern der Verbundschule möglich scheint. Die Schussentalschule (SBBZ-L) könnte vorübergehend in den Entlastungsbau ziehen und somit den Raumdruck an der Schule am Martinsberg auflösen. Gleichzeitig könnten alle SchülerInnen des SBBZ-L wieder in einem Schulgebäude zusammenfinden. Aufgrund des Platzmangels werden die Klassen 5-9 derzeit in Räumen der Realschule unterrichtet. Durch einen Wasserschaden sind einige Räume jedoch derzeit nicht nutzbar und so mussten kürzlich Container angemietet und einige Klassen dorthin ausgelagert werden.
Die Klassen 1-4 des SBBZ-L sind davon nicht betroffen. Sie werden an der Schule am Martinsberg (SAM) unterrichtet. Dort „blockieren“ die Klassen jedoch die benötigten Räume für den Hort und zusätzliche Grundschulklassen. Der Hort kann bereits jetzt nicht alle Schulkinder aufnehmen, so dass wenige Schüler vom Martinsberg an den Hort der Talschule gefahren werden müssen. Als Lösung hatte die Stadt in der vergangenen Sitzung der Steuerungsgruppe Schulentwicklung die Beschaffung von Schulcontainern am Standort der SAM empfohlen. Diese würden für drei Jahre den Sportplatz blockieren, der den Grundschülern überwiegend als Pausenhof dient. Keine gute Lösung aus unserer Sicht.
Die Stadtverwaltung ist nun gefordert, die neue Situation schnellstmöglich zu bewerten und vor allem mit der Schussentalschule Gespräche zu führen. Es mag vorübergehend eine Belastung für das SBBZ-L darstellen, könnte jedoch für die Schulfamilie als Ganzes eine gute Lösung sein und den Stadthaushalt deutlich entlasten. Wir waren beeindruckt, wie engagiert die Schüler des SBBZ-L die Räume im Keller der Realschule zu ihren Räumen mit ihrem neuen Logo gemacht haben. Umso bedauernder ist, dass dort keine dauerhafte Lösung in Sicht ist und sich aufgrund des Wasserschadens die Situation deutlich verschlechtert hat. Vielleicht kann der Ausblick auf ein kernsaniertes Gebäude am Standort der bisherigen Werkrealschule für das SBBZ-L einen nochmaligen Umzug in den Entlastungsbau erleichtern?
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